Die Aufnahmen zeigen den Atompilz, der kurz nach der Detonation der RDS-2 – der zweiten Atombombe der Sowjetunion (US-Codename „Joe-2“) – in den Himmel aufsteigt. Die auf einem 30 Meter hohen Turm am Ground Zero montierte Plutonium-Implosionsbombe detonierte mit einer Sprengkraft von 38 Kilotonnen. Die Besatzung eines kreisenden Tu-4-Bombers löste die Explosion per Funksignal aus und filmte sie.
Für derartige Projekte griffen die Sowjets auf Kamerateams des Staatlichen Komitees für Kinematographie oder des Zentralen Dokumentarfilmstudios zurück.
Wie gelangte das Material in die Außenwelt?
Nach der Freigabe Ende der 1980er Jahre wurden dieselben Filmrollen kopiert und über sowjetische Wochenschau-Archive veröffentlicht. Kommerzielle Anbieter von Archivmaterial lizenzieren die Clips nun, doch auf ihrem Katalogetikett steht lediglich „Quelle: Zentrales Dokumentarfilm-/Populärwissenschaftliches Filmstudio der UdSSR“ – die einzelnen Betreiber bleiben anonym.
Die Bilder des RDS-2-Turmes wurden nicht von einem einzelnen Kameramann gefilmt, sondern von staatlichen Kamerateams – Bodenteams aus Tsentrnauchfilm und ein Kamerapaar der Luftwaffe an Bord der ferngesteuerten Tu-4. Im geschlossenen, traditionsgebundenen sowjetischen System erhielten offizielle Institutionen und nicht Einzelpersonen die Anerkennung.
Streng genommen wurde kein einzelner „Regisseur“ oder Kameramann im Abspann genannt. Anfang der 1950er Jahre hielt die Sowjetunion sämtliche Aufnahmen von Atomtests geheim und übertrug die Aufgabe nicht Einzelpersonen, sondern staatlichen Institutionen.
So hat das Team die Testsequenz von RDS-2 (Joe 2) aufgezeichnet:
Wo die Kamera war | Wer hat es betrieben | Was sie benutzten | Warum es wichtig war |
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Luftgestützte Plattform – ein Tupolew Tu-4A „Bull“-Bomber mit einer Umlaufbahn von ca. 10 km | Ein zweiköpfiges Fototeam des 924. Independent Test Aviation Regiment (dieselbe Besatzung, die die Aufnahme per Funk auslöste) unter der Aufsicht des 71. Testgeländes der Luftwaffe | 35-mm-AFA-B-Hochgeschwindigkeits-Filmkameras blicken durch die Rückenblase und die Bauchluke | Erzeugte den dramatischen seitlichen Pilzwolken-Clip, der heute weithin zu sehen ist, und bewies, dass die Tu-4 die Explosionswelle überleben konnte ru.wikipedia.org |
Bodenblockhäuser auf dem P-1-Experimentierfeld rund um den 30-m-Turm | Der Foto- und Kinematographie-Service (ФКС) der 2. Hauptdirektion, verstärkt durch eine Feldmannschaft aus dem Zentrales Studio für populärwissenschaftliche Filme– später besser bekannt als Tsentrnauchfilm | Stativmontierte 35-mm- und 70-mm-Chronographenkameras sowie Streak-Kameras für Schockfrontstudien | Lieferte die direkte „Säulen“-Ansicht und das technische Filmmaterial, das von den Designern verwendet wurde; ab RDS-1 filmte dieses Studio systematisch jeden sowjetischen Test |
Historischer Kontext
Von 1949 bis 1989 diente das Atomtestgelände Semipalatinsk in Kasachstan als wichtigstes nukleares Testgelände der UdSSR. Hier fanden insgesamt 456 Detonationen statt – unterirdisch, auf Türmen und per Luftabwurf. Semipalatinsk, oft als sowjetisches Gegenstück zum amerikanischen Testgelände in Nevada bezeichnet, spielte eine zentrale Rolle für die Atomambitionen der UdSSR. Der RDS-2-Test war – neben RDS-1 und RDS-3 – Teil der grundlegenden Trilogie, die jeweils als Turmsprengung durchgeführt wurde. Die bei diesen frühen Experimenten gesammelten Daten legten die technische Grundlage für die ersten einsatzfähigen Freifallbomben der Sowjetunion und prägten damit das strategische Gleichgewicht der Mitte des 20. Jahrhunderts.
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